Die Zahl betrügerischer Online-Shops – sogenannter Fake-Shops – wächst rasant. Allein in Deutschland warnt die Verbraucherzentrale regelmäßig vor mehreren hundert aktiven Fake-Shops, die gleichzeitig online sind. Laut einer Auswertung des Bundeskriminalamts werden jährlich Zehntausende Anzeigen wegen Fake-Shops erstattet – mit einer geschätzten Schadenssumme im zweistelligen Millionenbereich. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn viele Fälle werden nicht gemeldet.
Fake-Shops arbeiten mit System:
Für Verbraucher bedeutet das: keine Ware, keine Erstattung – und oft auch der Verlust sensibler Daten wie Kreditkartennummern oder Passwörter.
Für Markeninhaber und Online-Händler sind die Folgen mindestens ebenso gravierend:
Fake-Shops sind nicht nur ärgerlich – sie sind in aller Regel eindeutig rechtswidrig. In fast jedem Fall liegen mehrere rechtliche Verstöße vor:
Fake-Shops nutzen eingetragene Markennamen, Logos oder ähnliche Bezeichnungen, um sich als offizielle Vertreter eines Unternehmens auszugeben. Das ist ein klarer Verstoß gegen § 14 MarkenG – und in vielen Fällen auch gegen EU- oder internationale Markenrechte.
Produktbilder, Texte oder ganze Webdesigns werden oft direkt von den Originalseiten kopiert. Das verletzt das Urheberrecht (§ 97 UrhG) – unabhängig davon, ob der Fake-Shop mit kommerzieller Absicht handelt.
Fake-Shops täuschen über ihre Identität, Herkunft und Leistungen. Das stellt einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht dar (§ 5 UWG) und kann zivilrechtlich verfolgt werden.
Wenn Zahlungen entgegengenommen werden, ohne eine Leistung zu erbringen, liegt regelmäßig ein Betrug (§ 263 StGB) vor. Je nach Fallkonstellation kommen auch Verstöße gegen Datenschutz-, Telekommunikations- oder Verbraucherschutzgesetze hinzu.
Das Problem: Die Täter agieren meist anonym, international und mit verschleierter Infrastruktur. Domains werden über ausländische Anbieter registriert, die Webserver sitzen oft in Drittländern, und technische Dienste wie Content Delivery Networks (CDNs) schützen sie zusätzlich vor Rückverfolgung.
Die gute Nachricht: Betroffene Unternehmen sind dem Problem nicht schutzlos ausgeliefert. Es gibt eine Vielzahl – effektiver – rechtlicher, technischer und strategischer Maßnahmen, mit denen man gegen Fake-Shops vorgehen kann.
Dazu zählen unter anderem:
Welche dieser Maßnahmen im konkreten Fall sinnvoll sind, hängt von vielen Faktoren ab – insbesondere von der technischen Umsetzung des Shops, seiner Herkunft und der Reaktionsbereitschaft der involvierten Dritten.
Wir unterstützen Marken, Online-Shops und Unternehmen dabei, maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln und umzusetzen – effizient, rechtssicher und mit Blick auf die nachhaltige Markenwahrnehmung.
Sie haben ein konkretes Problem mit einem Fake-Shop oder möchten sich proaktiv schützen?
Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie individuell und setzen wirksame Schritte zur Sicherung Ihrer Marke und Ihrer Kundenbeziehungen um.