Fake-Shops erkennen und wirksam bekämpfen

Wie gefälschte Webshops Händler und Marken schädigen – und was Sie dagegen tun können

 

1. Das Problem: Täuschung mit System

 

Die Zahl betrügerischer Online-Shops – sogenannter Fake-Shops – wächst rasant. Allein in Deutschland warnt die Verbraucherzentrale regelmäßig vor mehreren hundert aktiven Fake-Shops, die gleichzeitig online sind. Laut einer Auswertung des Bundeskriminalamts werden jährlich Zehntausende Anzeigen wegen Fake-Shops erstattet – mit einer geschätzten Schadenssumme im zweistelligen Millionenbereich. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn viele Fälle werden nicht gemeldet.

Fake-Shops arbeiten mit System:

  • Sie kopieren seriöse Markenshops oder erfinden neue, glaubwürdige Markenauftritte.
  • Sie verwenden bewusst bekannte Markennamen, Logos und Bilder, um Seriosität vorzutäuschen.
  • Sie locken mit extremen Rabatten oder angeblichen Restposten – oft in Branchen wie Kleidung, Elektronik, Outdoor oder Sport.

Für Verbraucher bedeutet das: keine Ware, keine Erstattung – und oft auch der Verlust sensibler Daten wie Kreditkartennummern oder Passwörter.

Für Markeninhaber und Online-Händler sind die Folgen mindestens ebenso gravierend:

  • Sie verlieren Umsatz an betrügerische Dritte,
  • müssen sich mit verärgerten Kunden auseinandersetzen,
  • und erleiden langfristig Reputationsschäden, die sich kaum beziffern lassen

 

2. Die rechtliche Dimension: Klare Verstöße – schwer greifbare Täter

 

Fake-Shops sind nicht nur ärgerlich – sie sind in aller Regel eindeutig rechtswidrig. In fast jedem Fall liegen mehrere rechtliche Verstöße vor:

Markenrechtsverletzungen

Fake-Shops nutzen eingetragene Markennamen, Logos oder ähnliche Bezeichnungen, um sich als offizielle Vertreter eines Unternehmens auszugeben. Das ist ein klarer Verstoß gegen § 14 MarkenG – und in vielen Fällen auch gegen EU- oder internationale Markenrechte.

Urheberrechtsverletzungen

Produktbilder, Texte oder ganze Webdesigns werden oft direkt von den Originalseiten kopiert. Das verletzt das Urheberrecht (§ 97 UrhG) – unabhängig davon, ob der Fake-Shop mit kommerzieller Absicht handelt.

Unlauterer Wettbewerb

Fake-Shops täuschen über ihre Identität, Herkunft und Leistungen. Das stellt einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht dar (§ 5 UWG) und kann zivilrechtlich verfolgt werden.

Betrug & IT-Delikte

Wenn Zahlungen entgegengenommen werden, ohne eine Leistung zu erbringen, liegt regelmäßig ein Betrug (§ 263 StGB) vor. Je nach Fallkonstellation kommen auch Verstöße gegen Datenschutz-, Telekommunikations- oder Verbraucherschutzgesetze hinzu.

Das Problem: Die Täter agieren meist anonym, international und mit verschleierter Infrastruktur. Domains werden über ausländische Anbieter registriert, die Webserver sitzen oft in Drittländern, und technische Dienste wie Content Delivery Networks (CDNs) schützen sie zusätzlich vor Rückverfolgung.

 

 

3. Was tun gegen Fake-Shops? – Es gibt zahlreiche Möglichkeiten

 

Die gute Nachricht: Betroffene Unternehmen sind dem Problem nicht schutzlos ausgeliefert. Es gibt eine Vielzahl – effektiver – rechtlicher, technischer und strategischer Maßnahmen, mit denen man gegen Fake-Shops vorgehen kann.

Dazu zählen unter anderem:

  • Juristische Schritte gegen die Betreiber – etwa Abmahnungen, einstweilige Verfügungen oder Klagen auf Unterlassung und Schadenersatz,
  • Takedown-Verfahren gegen Hosting-Provider, Domainregistrare oder CDNs, die Infrastruktur bereitstellen,
  • Meldungen bei Zahlungsdienstleistern (z. B. PayPal, Klarna, Stripe) mit dem Ziel der Kontensperrung,
  • und der Einsatz von spezialisierten Dienstleistern, die Fake-Shops weltweit aufspüren und automatisiert entfernen lassen.

Welche dieser Maßnahmen im konkreten Fall sinnvoll sind, hängt von vielen Faktoren ab – insbesondere von der technischen Umsetzung des Shops, seiner Herkunft und der Reaktionsbereitschaft der involvierten Dritten.

Wir unterstützen Marken, Online-Shops und Unternehmen dabei, maßgeschneiderte Strategien zu entwickeln und umzusetzen – effizient, rechtssicher und mit Blick auf die nachhaltige Markenwahrnehmung.

 


Sie haben ein konkretes Problem mit einem Fake-Shop oder möchten sich proaktiv schützen?
Sprechen Sie uns an – wir beraten Sie individuell und setzen wirksame Schritte zur Sicherung Ihrer Marke und Ihrer Kundenbeziehungen um.


 

 

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Kontaktieren Sie uns gerne für ein erstes unverbindliches Gespräch.

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